BR Fernsehen, 26.11.2017, 10:10-11:00 Uhr. Im Jahr 2006 feierte der Chor des Bayerischen Rundfunks sein 60-jähriges Bestehen. Diese Aufzeichnung enthält den zweiten Teil des Konzertes, das der Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons, aus Anlass des Chorjubiläums leitete.
Verdis »Quattro pezzi sacri« gehören zu Verdis Alterswerk und mit der »Messa da Requiem« und dem Streichquartett zu jenen wenigen Werken, die der Komponist außerhalb der Gattung Oper schrieb. Die vier Vokalwerke wurden erst spät in Verdis Laufbahn, auf Betreiben seines Librettisten Arrigo Boito, zu dem Zyklus der »Quattro pezzi« zusammengefasst. Verdi schrieb die einzelnen »pezzi« zu verschiedenen Zeitpunkten und Anlässen und verarbeitete darin verschiedene Aspekte seiner eigenen musikalischen Interessen.
Daher finden hier so unterschiedliche Stücke zusammen wie die »Laudi alle vergine Maria« für Frauenchor a cappella und das »Te Deum« für gemischten Chor und Orchester und Solo-Sopran. Während Verdi im »Te Deum« mit der von ihm gewohnten majestätischen Klangfülle aufwartet, gibt es in den »Laudi« und im »Ave Maria« einen ganz anderen Verdi zu erleben: Einen, der in der Hingabe an die Geistigkeit und die Tradition der unbegleiteten Vokalpolyphonie zu ganz zarten und schwerelosen Tönen findet.
Es singt der Chor des Bayerischen Rundfunks,
Einstudierung: Peter Dijkstra.
Es spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Aufzeichnung vom April 2006 aus der Philharmonie im Gasteig, München.