Arte, 11.06.2017, 18:25-19:10 Uhr
Ende Juni 2016 wurde im nordfranzösischen Département Pas-de-Calais eine weltweite architektonische Rarität eingeweiht: das elisabethanische Theater von Schloss Hardelot. Sein historisches Vorbild ist das Londoner Globe Theatre, das Shakespeare-Theater aus dem Jahr 1599, das 1613 abbrannte und 1997 unter dem Namen „Shakespeare’s Globe“ wiedereröffnet wurde. Das elisabethanische Theater von Schloss Hardelot knüpft an die Rundbautradition an, die ab dem 17. Jahrhundert allmählich verloren ging. Die überwiegend aus Holz und Bambus bestehende Konstruktion, für die der britische Architekt Andrew Todd verantwortlich zeichnet, bietet knapp 400 Zuschauern Platz. Der maximale Abstand zwischen Bühne und Zuschauerraum beträgt lediglich zehn Meter. Die Sopranistin Maria Grazia Schiavo und das Ensemble Les Talens Lyriques unter der Leitung von Christophe Rousset gestalteten das Eröffnungsprogramm. Ihr Konzert „Tribute to Shakespeare“ passte hervorragend in den neo-Shakespeare’schen Theaterbau. Die Werke des englischen Dramatikers inspirierten Komponisten durch die Jahrhunderte hindurch zu immer neuen Tonschöpfungen. Aus der beinahe unüberschaubaren Anzahl und Vielfalt der Opernlibretti, die nach Shakespearestücken entstanden, stellte Christophe Rousset eine kleine Auswahl zusammen. Unter seiner Leitung spielen Les Talens Lyriques Werke von Purcell und Händel sowie von zwei Zeitgenossen Händels: des Deutschen Carl Heinrich Graun und des Florentiners Francesco Maria Veracini.
Les Talens Lyriques, Christophe Rousset
Musik von Georg Friedrich Hændel, Henry Purcell, Carl Heinrich Graun, Francesco Maria Veracini.