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Februar
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Der Film »Ballet Jeunesse« zeigt zwei spannende musikalische Neudenker im Spiegel der letzten 100 Jahre: Die berühmten Ballets
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Der Film »Ballet Jeunesse« zeigt zwei spannende musikalische Neudenker im Spiegel der letzten 100 Jahre: Die berühmten Ballets Russes des Sergei Diaghilev, die das klassische
Ballett Anfang des 20. Jahrhundert grundlegend veränderten. Unerhört modern war es, voller Erotik und Skandale. Diaghilev versammelte die »jungen Wilden« der Pariser Kunstszene um sich, von Vaslav Nijinsky über Igor Stravinsky bis Pablo Picasso.
Heutzutage konfrontiert das Künstlerkollektiv Ballet Jeunesse um den Hip-Hop-Musikproduzenten Matthias Arfmann (Absolute Beginner) die legendären Stücke mit elektronischen Beats, holt Tschaikowsky, Debussy oder Prokofjew ins 21. Jahrhundert.
Doch was denken Dirigenten, Kritiker und die Erben der ursprünglichen Komponisten über das Recomposing? Mit führenden Künstlern und Klassikexperten wie Kristjan Järvi (Dirigent), Gabriel Prokofiev (Komponist und Enkel von Sergei Prokofjev), Lynn Garafola (Diaghilev-Biografin), Otto und Jiri Bubenicek (Tänzer) oder Julia Benz (Künstlerin) wirft der Film einen Blick auf die Zukunft der künstlerischen Neuinterpretation, die Rezeptur der Avantgarde und ihren streitbaren Geist.
Dimitrij Schaad spürt in der Rolle des Sergei Diaghilew in Originalzitaten der Zeit der legendären Ballets Russes im Paris des beginnenden 20. Jahrhunderts nach.
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Verdis Requiem ist beliebt wie kaum eine andere Totenmesse. Dramatik, Verzweiflung, Innigkeit und Erlösung – das Werk eines Komponisten,
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Verdis Requiem ist beliebt wie kaum eine andere Totenmesse. Dramatik, Verzweiflung, Innigkeit und Erlösung – das Werk eines Komponisten, der wusste, wie man bühnenwirksam schreibt. Die Auseinandersetzung mit dem Tod geht unter die Haut, besonders in der »Basilica di San Paolo fuori le Mura« – eine der Papstbasiliken, die durch ihre architektonische Schönheit in den Bann zieht.
Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Daniel Harding
Mit Masabane Cecilia Rangwanasha (Sopran), Yulia Matochkina (Mezzosopran), Charles Castronovo (Tenor), Roberto Tagliavini (Bass)
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem (1874)
Basilica di San Paolo fuori le Mura Rom, Oktober 2024
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Tanz auf der Bühne – das klingt nach Schwerelosigkeit und Leichtigkeit. Doch der Eindruck täuscht, Tanzkunst
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Tanz auf der Bühne – das klingt nach Schwerelosigkeit und Leichtigkeit. Doch der Eindruck täuscht, Tanzkunst ist körperliche Schwerstarbeit, dem Spitzensport vergleichbar. Spätestens mit 40 Jahren haben die meisten Tänzerinnen und Tänzer ihren Zenit erreicht. In der Reife steckt aber auch großes künstlerisches Potenzial, das die Glorifizierung der Jugend zunehmend infrage stellt. Der Film begleitet unter anderem die Ballettstars Polina Semionova und Friedemann Vogel bei ihrer Arbeit. Sie gewähren persönliche Einblicke in ihre Tänzerkarrieren und reflektieren über diese Zeit des Übergangs.
Es ist die Illusion der Schwerelosigkeit und zugleich ein romantisches Klischee: anmutige Luftwesen, die feengleich in Tüllröcken über die Bühne schweben. Wer an die Kunstform Tanz denkt, trägt unweigerlich Bilder von scheinbar endlos biegsamen Körpern, voller Schönheit, Kraft und Jugend in sich.
Doch der Eindruck der Leichtigkeit täuscht. Abertausende Stunden Training sind notwendig, um einen Tänzerkörper für die Bühne zu formen – das gilt fürs Ballett, aber auch für den zeitgenössischen Tanz. Tanzkunst ist körperliche Schwerstarbeit und wie im Spitzensport ist der Leistungsdruck hoch. Das fordert seinen Tribut. Tänzer werden sehr früh »alt«. Mit wenigen Ausnahmen haben die meisten Tänzer mit 40 Jahren ihren Zenit erreicht. Das Duett mit der eigenen Vergänglichkeit beginnt und ein möglicher Bühnenabschied wird absehbar. Doch das Aufhören ist ein schwieriger Prozess. Tänzer bleiben Tänzer, selbst wenn ihnen der Körper Grenzen setzt.
In unserer Gesellschaft wird Altern immer noch als negativ gewertet. Der Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit zeigt, dass etwas vorbei ist. Doch gleichzeitig lässt das Mehr an Lebenserfahrung viele Tänzer erst diese magische Strahlkraft entwickeln, die sie als junge Tänzer niemals erreicht hätten. Darin liegt ein künstlerisches Potenzial, das für viele Choreographen reizvoll ist. So werden tradierte Erwartungshaltungen an technische Perfektion und die Glorifizierung der Jugend zunehmend infrage gestellt.
Die Dokumentation begleitet die Tänzer Friedemann Vogel (Erster Solist, Stuttgarter Ballett), Polina Semionova (Primaballerina, Staatsballett Berlin), William Moore (Erster Solist, Ballett Zürich) und Gesine Moog (Tänzerin im Dance On Ensemble) auf einem Stück ihres Weges. Alle vier gewähren persönliche Einblicke in ihre Tänzerkarrieren und reflektieren über diese Zeit des Übergangs.
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Das kanadische Ballet BC, das für seinen mutigen und innovativen Stil bekannt ist, tritt im Rahmen seiner Europatournee
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Das kanadische Ballet BC, das für seinen mutigen und innovativen Stil bekannt ist, tritt im Rahmen seiner Europatournee mit einer dreiteiligen Performance in Luxemburg auf: Den Auftakt bildet »Heart Drive« von Imre und Marne van Opstal. Das kreative Geschwisterduo erforscht darin mit viel Sinnlichkeit das Thema der physischen und psychischen Grenzen von Liebe und Lust. Die Tänzer agieren in dunklen Latexanzügen, rote Punktlaser setzen Akzente. Der Rhythmus changiert zwischen ruckartiger Schnelligkeit, die körperliche Begierde ausdrückt, und langsamen Szenen, in denen sich die Sehnsucht nach Liebe in traumwandlerischen Bewegungen spiegelt.
«Silent Tides« von Medhi Walerski, dem künstlerischen Leiter des Ensembles, ist eine intime Choreographie für ein Tänzerpaar zu Musik von Adrien Cronet und Johann Sebastian Bach, die unsere Beziehung zu uns selbst und zu unserem Gegenüber reflektiert. Mit nacktem Oberkörper und weißen Hosen zeigen die Tänzer das fließende Zusammenspiel ihrer Körper in Licht und Schatten.
Den Abschluss bildet »Passing« des schwedischen Choreographen Johan Inger. Hier ist die Performance des Ballet BC zu einer Originalkomposition von Amos Ben-Tal noch theatralischer. In poetisch-düsteren Bildern geht es um den ewigen Kreislauf von Geburt, Altern und Tod.
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Prokofjews komplexes Meisterwerk in einer radikalen Inszenierung von Calixto Bieito. Der feurige Engel beeindruckt durch seine reiche Orchestrierung und
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Prokofjews komplexes Meisterwerk in einer radikalen Inszenierung von Calixto Bieito. Der feurige Engel beeindruckt durch seine reiche Orchestrierung und gilt bei Kritikern seit der Uraufführung 1954 als die ambitionierteste und stärkste Oper des im Jahr zuvor verstorbenen russischen Komponisten und Dirigenten. Literarische Grundlage ist der 1907 erschienene, gleichnamige Roman des russischen Dichters und Symbolisten Waleri Brjussow.
Die Handlung spielt im Köln des 16. Jahrhunderts und dreht sich um eine geheimnisvolle junge Frau namens Renata, der bereits im Kindesalter der Teufel in Gestalt eines feurigen Engels erschien. Besessen von ihm gibt sie sich der Hexerei hin und endet schließlich auf dem Scheiterhaufen. Eine Geschichte von leidenschaftlichem Begehren und spiritueller Liebe, Wahn und Wirklichkeit, die Sergei Prokofjew in eine Oper voll lyrischer Strahlkraft und greller Dissonanz verwandelte.
Calixto Bieito verlegt die Handlung in die Gegenwart und macht aus Renata eine junge Frau im psychischen Ausnahmezustand. Eine zerstörerische Reise zum eigenen Selbst, »bei der es um Schizophrenie, bipolare Störung, Traumata, Angst und Depression geht – also um Phänomene, die heutzutage sehr häufig auftreten«, so der spanische Regisseur. »Wir tauchen ein in die unbekannte Welt der Geisteskranken.« So erklärt sich auch das erstaunliche Bühnenbild, wo ein mehrstöckiger Kubus auf einer Drehbühne Renatas Psyche darstellt. »Wir durchqueren die Räume ihrer Erinnerung, sehen ihre Ängste, ihren Schmerz, das Labyrinth ihrer Seele. Im Laufe der Oper zerfällt der Kubus zusehends, wie auch Renatas Verstand sich immer mehr auflöst, bis sie schließlich komplett die Orientierung verliert.«
Prokofjews komplexes Meisterwerk wird nur selten aufgeführt. Wenn sich Künstler finden, die der Herausforderung gerecht werden, dann ist dies ein Ereignis. So auch hier, dank der originellen und radikalen Inszenierung sowie begnadeter Solisten wie der litauischen Sopranistin Ausrine Stundyte und des britischen Baritons Leigh Melrose.
Inszenierung: Calixto Bieito
Bühne: Rebecca Ringst
Kostüme: Ingo Krügler
Licht: Franck Evin
Video: Sarah Derending
Coro y Orquesta titulares del Teatro Real, Gustavo Gimeno
Mit Ausrine Stundyte (Renata), Leigh Melrose (Ruprecht), Dmitry Golovnin (Agrippa von Nettesheim / Mephisto), Agnieszka Rehlis (Oberin / Wahrsagerin), Mika Kares (Inquisitor), Nino Surguladze (Die Wirtin), Dmitry Ulyanov (Faust), Josep Fado (Jacob Glock / Ein Arzt), Gerardo Bullón (Matthieu Wissmann / Der Wirt), Ernst Alisch (Graf Heinrich)
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Der estnische Komponist Erkki-Sven Tüür zählt zu den bedeutendsten und originellsten Vertretern seiner Generation. In seiner Musik schwingen
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Der estnische Komponist Erkki-Sven Tüür zählt zu den bedeutendsten und originellsten Vertretern seiner Generation. In seiner Musik schwingen die Landschaften seiner Heimatinsel Hiiumaa mit: die Dämmerung auf einer Waldlichtung, ein einsamer Strand, das unendliche Blau der Ostsee. Tüür ist ein aufmerksamer Beobachter der Natur und ihrer subtilen, geheimnisvollen Veränderungen im Wechsel der Jahreszeiten. Seine Werke werden von den renommiertesten Orchestern der Welt aufgeführt und bringen auch immer ein Stück Estland auf die Bühne.
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Ein Konzert als Demonstration für Frieden in der Ukraine – Daniel Hope und der ukrainische Pianist Alexey Botvinov
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Ein Konzert als Demonstration für Frieden in der Ukraine – Daniel Hope und der ukrainische Pianist Alexey Botvinov spielen in der Frauenkirche Dresden. Mit ihrer musikalischen Friedensandacht möchten die Künstler und die Stiftung Frauenkirche Dresden ihre Unterstützung für die Ukraine zeigen. Alle eint die Hoffnung, dass eine friedliche Lösung für die unfassbare humanitäre Tragödie gefunden werden kann. Daniel Hope und Alexey Botvinov präsentieren Musik, die Brücken baut: Mit Walentyn Sylwestrows »Moment Musicale« erklingt ein Werk eines der wichtigsten Komponisten der Ukraine. Mit Alfred Schnittke (1934-1998) ist eine Künstlerpersönlichkeit vertreten, der in der Sowjetunion geborenen wurde und in Deutschland starb. Sergej Rachmaninow (1873-1943) steht für die große russische Musiktradition.
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Der estnische Komponist Erkki-Sven Tüür zählt zu den bedeutendsten und originellsten Vertretern seiner Generation. In seiner Musik schwingen
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Der estnische Komponist Erkki-Sven Tüür zählt zu den bedeutendsten und originellsten Vertretern seiner Generation. In seiner Musik schwingen die Landschaften seiner Heimatinsel Hiiumaa mit: die Dämmerung auf einer Waldlichtung, ein einsamer Strand, das unendliche Blau der Ostsee. Tüür ist ein aufmerksamer Beobachter der Natur und ihrer subtilen, geheimnisvollen Veränderungen im Wechsel der Jahreszeiten. Seine Werke werden von den renommiertesten Orchestern der Welt aufgeführt und bringen auch immer ein Stück Estland auf die Bühne.
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Felix Mendelssohns berühmter Sommernachtstraum entpuppte sich bei seinem Debüt als publikumswirksamer Volltreffer. Das Bühnenstück kehrt nun an seinen
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Felix Mendelssohns berühmter Sommernachtstraum entpuppte sich bei seinem Debüt als publikumswirksamer Volltreffer. Das Bühnenstück kehrt nun an seinen originalen Aufführungsschauplatz zurück – in das Neue Palais im Schloss Sanssouci in Potsdam. Musik und berühmte Architektur geben dieser Reihe, die bedeutende Premierenorte wiederentdeckt und erlebbar macht, den Rahmen.
August Wilhelm Schlegel hat mit seiner Übersetzung der Shakespeare-Komödie »A Midsummer Night’s Dream« eine wahre Begeisterungswelle in Europa ausgelöst. Liebeswirren im Elfenreich, ein Zauberwald, wo Kobolde ihr Unwesen treiben, märchenhafte Kräfte – das ist so ganz nach dem Geschmack und somit ein perfektes Sujet für die frühen Romantiker zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Auch der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1947) gerät in den Sog des Shakespearefiebers.
1826 bringt Mendelssohn als träumerischer, von Alltagssorgen losgelöster 17-jähriger Teenager seine Konzertouvertüre zum Sommernachtstraum innerhalb weniger Wochen aufs Papier. Jahre später erhält der Komponist vom preußischen König Wilhelm IV. den Auftrag, eine vollständige Bühnenmusik zur Shakespeare-Komödie zu schreiben.
Aufgeführt wird sie am Vorabend des Geburtstages von Wilhelm IV. im Theater des Neuen Palais in Potsdam – das heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Der Hochzeitsmarsch zählt zu den populären Klassikern dieser Schauspielmusik. Die Welt der Elfen und Feen im Dreivierteltakt feiert nun ein Revival: Neben der Kammerakademie Potsdam unter der Leitung von Antonello Manacorda brillieren die Sopranistinnen Jeanine De Bique und Christiane Karg als Stargäste dieser hochkarätigen Aufführung. Das Programm ist ein Highlight und zelebriert aufs Neue die legendäre Uraufführung von 1843.
Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda
Jeanine De Bique (Sopran)
Christiane Karg (Sopran)
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Wenn gleich vier Hände auf einer Tastatur spielen, dann muss es auch zwischenmenschlich gut zusammenpassen: Die beiden
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Wenn gleich vier Hände auf einer Tastatur spielen, dann muss es auch zwischenmenschlich gut zusammenpassen: Die beiden Pianisten Bertrand Chamayou und Leif Ove Andsnes ergänzen sich auf beeindruckende Weise.
An diesem Duo-Abend beim Klavier-Festival Ruhr in Düsseldorf präsentieren sie eine Auswahl aus György Kurtágs Játékok – auf Deutsch: Spiele. Diesen Miniaturen sind tief berührende Stücke voller Schönheit und Schmerz gegenübergestellt, die Franz Schubert überwiegend kurz vor seinem Tod komponiert hat.
Mit 31 Jahren ist Franz Schubert (1797-1828) schwer krank. Trotzdem komponiert er fieberhaft weiter. Bevor er stirbt, entstehen viele Werke für Klavier zu vier Händen – und vor allem die dramatische Fantasie in f-Moll bringt das Leiden Schuberts zum Ausdruck. Ganz anders sind die spielerischen, manchmal schroffen Stücke des ungarisch-französischen, 97-jährigen Komponisten György Kurtág aus seiner Serie Játékok (1973-2017). Die Musik klingt, als ob ein Kind ganz unvoreingenommen die Klaviatur erkundet.
Die Pianisten Leif Ove Andsnes und Bertrand Chamayou stellen beim Klavier-Festival Ruhr diese zwei sehr unterschiedlichen Komponisten einander gegenüber und zeigen, dass es zwischen ihnen auch Gemeinsamkeiten gibt.
Als Freunde und Duopartner sprechen sie über Herausforderungen und Möglichkeiten eines Klavier-Duos und darüber, was sie aneinander am meisten schätzen. Andsnes hat elf norwegische Spellemann-Preise gewonnen. Der Franzose Bertrand Chamayou ist der einzige fünfmalige Gewinner des renommierten Victoires de la Musique Classique.
Auf dem Programm stehen – Franz Schubert Allegro, D 947, Lebensstürme, György Kurtág – Auswahl aus Játékok: Zorniger Choral, Glocken – Hommage an Igor Strawinsky, Hommage an Halmágy Mihály, Franz Schubert – Fantasie, D 940, Johann Sebastian Bach, György Kurtág – Das alte Jahr vergangen ist, BWV 614.
Aufzeichnung vom 26. Juni 2024 im Robert-Schumann-Saal, Düsseldorf.
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Johannes Brahms (1833-1897), gepriesen als Messias der deutschen Musik, war einer der letzten seiner Art.
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Johannes Brahms (1833-1897), gepriesen als Messias der deutschen Musik, war einer der letzten seiner Art. Tief in der Tradition verwurzelt, ist er ein Visionär, seiner Zeit voraus und weit in die Zukunft blickend. Dafür wurde er von der Öffentlichkeit gedemütigt, von Kunstschaffenden belächelt.
Das Dokudrama erzählt die Geschichte des Komponisten, dessen Anspruch an sich selbst unerbittlich war. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, lernte er auf seiner ersten Konzertreise Clara und Robert Schumann kennen. Diese Begegnung sollte sein Leben maßgeblich verändern. Robert Schumann kündigt ihn der Musikwelt als einen zweiten Beethoven an. Es entsteht eine tiefe, lebenslang andauernde und inspirierende Liebe zwischen Clara Schumann und Brahms. Doch nach dem Tod von Robert, muss sich das junge Genie entscheiden: Kunst oder Leben?
Im Sommer 1853 klopft ein junger Mann an die Tür von Clara und Robert Schumann. Es ist Johannes Brahms (1833-1897). Die Schumanns sind zu diesem Zeitpunkt die Musikstars in Europa, Brahms ein Niemand. Nachdem sich die Schumanns seine Kompositionen angehört haben, ist für sie klar: Brahms ist der neue Messias der deutschen Musik. Für alle Drei ist es Liebe auf den ersten Blick: Clara und Robert Schumann fühlen sich magisch von dem Jüngling aus Hamburg angezogen. Und Brahms verehrt die Künstlerin, die international gefeiert wird, ebenso wie den Komponisten und Dichter, der als romantisches Genie gilt.
Robert Schumann sieht in Johannes ganz offenbar seinen natürlichen Nachfolger an Claras Seite. Als er stirbt, scheint der Weg für Johannes Brahms frei, doch Clara ist zwölf Jahre älter, Johannes ohne Vermögen, ohne Stellung. Als Komponist hat er noch nichts zuwege gebracht.
In Brahms klafft ein sich mehr und mehr verhärtender Widerspruch zwischen der Liebe zur Kunst und der Liebe zum Leben. Zwei Seelen wohnen in seiner Brust: Schweren Herzens entscheidet er sich für die Musik und trennt sich von Clara.
Das Dokudrama lässt Brahms Leben Revue passieren und erzählt den Werdegang des Genies aus einfachen Hamburger Verhältnissen entwickelt er sich zum weltberühmten Komponisten, der in Wien Musikgeschichte schreiben sollte.
Regie: Annette Baumeister
Mit Gedeon Burkhard (Johannes Brahms alt), Basil Eidenbenz (Johannes Brahms jung), Esther Zimmering (Clara Schumann), Katrin Pollitt (Christiane Brahms), Thomas Huber (Robert Schumann)
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»Human Requiem« nennt Jochen Sandig seine Inszenierung des »Deutschen Requiems« von Johannes Brahms, das 1868 uraufgeführt wurde. Gemeinsam
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»Human Requiem« nennt Jochen Sandig seine Inszenierung des »Deutschen Requiems« von Johannes Brahms, das 1868 uraufgeführt wurde. Gemeinsam mit dem Rundfunkchor Berlin und in einer Choreographie von Sascha Waltz inszeniert Sandig die Produktion in dem antiken Heiligtum von Eleusis neu. An diesem besonderen Ort wurden in der Antike mehr als 1.000 Jahre lang die legendären »Mysterien von Eleusis« gefeiert. Die Eingeweihten der Mysterien erlebten dabei eine kollektive Katharsis, um ihre Angst vor dem Tod zu überwinden.
Auch Johannes Brahms war von diesem Geist getragen, als er vor etwa 150 Jahren sein »Deutsches Requiem« komponierte. Brahms‘ Requiem ist keine Totenmesse, es will vielmehr den Lebenden Trost spenden angesichts ihrer eigenen Sterblichkeit. So ist auch die Inszenierung sehr lebendig und hebt die Grenze zwischen Ensemble und Publikum auf, um ein einzigartiges Erlebnis zu schaffen.
Mit dem »Human Requiem« wurde anlässlich der Kulturhauptstadt Eleusis 2023 zum ersten Mal eine Inszenierung in der antiken Stätte von Eleusis gezeigt. Das Heiligtum der Göttin Demeter war Schauplatz der bekannten Mysterienspiele im alten Griechenland, denn die Göttin der Fruchtbarkeit und der Ernte war für die Jahreszeiten und damit auch für den Kreislauf von Geburt und Tod verantwortlich.
Als Solisten wirkten die Sopranistin Marlis Petersen und der Bariton Benjamin Appl sowie Angela Gassenhuber und Philip Mayers am Klavier mit. Es tanzen Clémentine Deluy, Virgis Puodziunas und Claudia de Serpa Soares. Die musikalische Leitung hat der Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin Gijs Leenaars.
Rundfunkchor Berlin, Gijs Leenaars
Sasha Waltz & Guests
Mit Marlis Petersen (Sopran), Benjamin Appl (Bariton), Angela Gassenhuber (Klavier),
Philip Mayers (Klavier)
März
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Der Dokumentarfilm bietet eine farbenfrohe Darstellung des Lebens von Maurice Ravel (1975-1937) in Musik und Bildern und eine
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Der Dokumentarfilm bietet eine farbenfrohe Darstellung des Lebens von Maurice Ravel (1975-1937) in Musik und Bildern und eine Reise durch sein vielseitiges Werk – von den weltweiten populären Erfolgen bis zu den weniger bekannten, persönlicheren Stücken. Entstanden ist ein Film von großer visueller Kraft, dessen Drehorte mit Ravels Kompositionen in Resonanz treten.
Über den Komponisten des weltberühmten Orchesterstücks »Bolero« ist erstaunlich wenig bekannt. Es gibt kaum schriftliche Aufzeichnungen, auch Fotos und Filmarchive sind rar. François-René Martin und Gordon haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, einen Film zu drehen, der Maurice Ravel (1875-1937) über seine Musik erklärt.
Die farbenfrohe Rekonstruktion des Lebens durch den französischen Komponisten folgt seinem musikalischen Werdegang anhand seiner größten Erfolge, lädt aber auch zur Entdeckung weniger bekannter und persönlicher Werke ein.
Der Film ist von großer visueller Kraft, seine Schauplätze treten mit Ravels Kompositionen in Verbindung: das Geburtshaus in Monfort-l’Amaury, die Musikhäuser der Cité de la musique in Paris, das von Le Corbusier entworfene Kloster Sainte-Marie de la Tourette in Éveux. Zugleich ist er eine ebenso poetische wie aufschlussreiche Reise durch das Leben des Komponisten, die ihm mehr Gestalt verleiht als sämtliche bisher erschienenen Biografien.
Zu Wort kommen Klaus Mäkelä, Chefdirigent des Orchestre de Paris, der Pianist Bertrand Chamayou, die Koloratursopranistin Sabine Devieilhe, das Quatuor Modigliani, die Dirigentin Laurence Equilbey, musikalische Leiterin des Insula Orchestra und des Chors Accentus, die Sopranistin Marie-Laure Garnier, die Geigerin Raphaëlle Moreau und die Pianistin Célia Oneteo Bensaid.
Mit Marie-Laure Garnier (Soprano), Sabine Devieilhe (Soprano), Bertrand Chamayou (Klavier),
Célia Oneteo Bensaid (Klavier), Raphaëlle Moreau (Violine)
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Eine Frau, die Violoncello spielt! Beim Gedanken an eine Frau, die ein vor allem männlich konnotiertes, tiefes Instrument spielt, fielen einige Menschen im Publikum fast in Ohnmacht. Lise Cristiani (um
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Eine Frau, die Violoncello spielt! Beim Gedanken an eine Frau, die ein vor allem männlich konnotiertes, tiefes Instrument spielt, fielen einige Menschen im Publikum fast in Ohnmacht. Lise Cristiani (um 1827-1853) war eine der aufregendsten Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts. Felix Mendelssohn widmete ihr nach der ersten Begegnung eine »Romance sans paroles« (1868). Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen in Paris, war ihr Aufstieg kometenhaft, Konzertreisen führten sie durch ganz Europa. Auf einer Tournee durch Russland starb sie, mit nur 27 Jahren. Die Dokumentation zeigt, wie eine der größten Cellistinnen unserer Tage, Sol Gabetta, in das Leben von Lise Cristiani eintaucht und sich ihr damaliges Repertoire für eine eigene Tournee erarbeitet.
Eine Frau, die Violoncello spielt! Beim Gedanken an eine Frau, die ein vor allem männlich konnotiertes, tiefes Instrument spielt, fielen einige Menschen im Publikum fast in Ohnmacht. Kritiker bezweifelten, ob zarte Frauenhände die tiefen Töne überhaupt erzeugen können. Das Publikum aber wollte sie sehen und vor allem spielen hören. Erst wurde »die Cristiani« begafft wie ein Zirkuspferd, dann wandelte sich der anfängliche Spott in Bewunderung. Der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy widmet ihr nach einem gemeinsamen Konzert in Leipzig ein berühmtes Werk, die » Romance sans paroles op. 109« für Cello und Klavier.
Sol Gabetta, virtuose Violoncellistin der Gegenwart, spürt der Geschichte Lise Cristianis nach, sucht nach dem Repertoire ihrer Vorgängerin, um eigens einen Konzertabend zu gestalten. Die Suche ist mühselig, da nur Fragmente von Cristianis Leben auffindbar sind. Darunter ist auch ihr Violoncello des italienischen Geigenbauers Antonio Stradivari. Unnahbar steht das wertvolle Instrument heute in einer gläsernen Vitrine im Museo del Violino in Cremona. Ob es Sol Gabetta gelingt, einmal darauf zu spielen? Wird sie ein Konzert kreieren, wie es zu Zeiten Lise Cristianis üblich war – und wird es das Publikum auch wirklich mitreißen?
Cristiani reist weiter in den wilden Osten Sibiriens als jeder andere Künstler vor ihr. »Ein unstetes Leben ist eine berauschende Angelegenheit«, findet sie. Im Alter von nur 27 Jahren stirbt die begnadete Musikerin fernab der Pariser Heimat.
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Liebe, Begehren und Tändelei – im März 2024 zeigte die Opéra-Comique in Paris zwei kurze, zuvor nie zusammen
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Liebe, Begehren und Tändelei – im März 2024 zeigte die Opéra-Comique in Paris zwei kurze, zuvor nie zusammen aufgeführte Stücke. »Die Spanische Stunde« (1911), eine Musikalische Komödie in einem Akt von Maurice Ravel nach dem unwiderstehlich komischen Libretto von Franc-Nohain, und »Pulcinella« (1920), ein Ballett mit Gesang, komponiert von Igor Strawinsky, ergänzen sich in einer faszinierenden Inszenierung, die sich über Theaterkonventionen hinwegsetzt.
2025 feiert die Musikwelt den 150. Geburtstag von Maurice Ravel (1875-1937) – von Igor Strawinsky (1882-1971) »der Schweizer Uhrmacher« unter den Komponisten genannt. Diesem Beinamen macht seine erste Oper, »Die Spanische Stunde«, alle Ehre. Darin zeigt Ravel gekonnt, wie Theater einem Uhrwerk gleich funktionieren kann. Die nach einem Boulevardstück verfasste musikalische Komödie wurde 1911 an der Opéra-Comique in Paris uraufgeführt und hat bis heute nichts von ihrem Biss verloren.
Strawinsky griff in seinem Ballett »Pulcinella« – benannt nach dem gewitzten Harlekin des süditalienischen Volkstheaters – auf Vorlagen des neapolitanischen Opera-buffa-Komponisten Giovanni Battista Pergolesi zurück. Das 1920 an der Pariser Oper uraufgeführte Ballett eröffnete Strawinskys neoklassizistische Schaffensphase.
Unter der musikalischen Leitung von Louis Langrée, der Regie von Guillaume Gallienne und nach der Choreographie von Clairemarie Osta werden die beiden kurzen Meisterwerke und ihre Themen Liebe und Verrat gekonnt miteinander verknüpft: »Die spanische Stunde« und »Pulcinella« setzen sich über Theaterkonventionen hinweg und feiern die ungebrochene Vitalität der Komödie. Als Archetypen der Commedia dell’arte und des Vaudevilles bringen sie den Menschen mit all seinen Unvollkommenheiten und unkonventionellen Verhaltensweisen auf die Bühne und zeigen eine destruktive, lächerlich-absurde Mechanik des Begehrens.
In der »Spanischen Stunde« glänzen als hervorragende Kenner der Komischen Oper und des französischen Gesangs neben der Mezzosopranistin Stéphanie d’Oustrac, einer erfahrenen, komödiantisch begabten Concepción-Sängerin, auch ihre männlichen Partner Philippe Talbot, Benoît Rameau, Jean-Sébastien Bou und Nicolas Cavallier.
In »Pulcinella« tanzt Alice Renavand, Solotänzerin der Pariser Oper, die Pimpinella, während der überragende schwedische Tänzer Oscar Salomonsson in der Rolle des Pulcinella die poetische Welt Charlie Chaplins wiedererstehen lässt
Inszenierung: François Roussillon
Mit Oscar Salomonsson (Pulcinella/Tanz), Alice Renavand (Pimpinella/Tanz), Iván Delgado (Tanz), Manon Dubourdeaux (Tanz), Anna Guillermin (Tanz), Stoyan Zmarzlik (Tanz), Camille Chopin (Sopran), Abel Zamora (Tenor), François Lis (Bariton), Stéphanie d’Oustrac (Concepción/Mezzosopran), Philippe Talbot (Torquemada/Tenor), Benoît Rameau (Gonzalve/Tenor), Jean-Sébastien Bou (Ramiro/Bariton), Nicolas Cavallier (Don Iñigo Gomez/Bariton)
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Felix Mendelssohns berühmter Sommernachtstraum entpuppte sich bei seinem Debüt als publikumswirksamer Volltreffer. Das Bühnenstück kehrt nun an seinen
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Felix Mendelssohns berühmter Sommernachtstraum entpuppte sich bei seinem Debüt als publikumswirksamer Volltreffer. Das Bühnenstück kehrt nun an seinen originalen Aufführungsschauplatz zurück – in das Neue Palais im Schloss Sanssouci in Potsdam. Musik und berühmte Architektur geben dieser Reihe, die bedeutende Premierenorte wiederentdeckt und erlebbar macht, den Rahmen.
August Wilhelm Schlegel hat mit seiner Übersetzung der Shakespeare-Komödie »A Midsummer Night’s Dream« eine wahre Begeisterungswelle in Europa ausgelöst. Liebeswirren im Elfenreich, ein Zauberwald, wo Kobolde ihr Unwesen treiben, märchenhafte Kräfte – das ist so ganz nach dem Geschmack und somit ein perfektes Sujet für die frühen Romantiker zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Auch der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1947) gerät in den Sog des Shakespearefiebers.
1826 bringt Mendelssohn als träumerischer, von Alltagssorgen losgelöster 17-jähriger Teenager seine Konzertouvertüre zum Sommernachtstraum innerhalb weniger Wochen aufs Papier. Jahre später erhält der Komponist vom preußischen König Wilhelm IV. den Auftrag, eine vollständige Bühnenmusik zur Shakespeare-Komödie zu schreiben.
Aufgeführt wird sie am Vorabend des Geburtstages von Wilhelm IV. im Theater des Neuen Palais in Potsdam – das heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Der Hochzeitsmarsch zählt zu den populären Klassikern dieser Schauspielmusik. Die Welt der Elfen und Feen im Dreivierteltakt feiert nun ein Revival: Neben der Kammerakademie Potsdam unter der Leitung von Antonello Manacorda brillieren die Sopranistinnen Jeanine De Bique und Christiane Karg als Stargäste dieser hochkarätigen Aufführung. Das Programm ist ein Highlight und zelebriert aufs Neue die legendäre Uraufführung von 1843.
Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda
Jeanine De Bique (Sopran)
Christiane Karg (Sopran)
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Mit »All About Love – New Visions« hat Akua Naru eine Songsammlung zusammengestellt, die sich mit Liebe, Mutterschaft
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Mit »All About Love – New Visions« hat Akua Naru eine Songsammlung zusammengestellt, die sich mit Liebe, Mutterschaft und Visionen in Zeiten sozialer Unruhe und Unsicherheit beschäftigt. Für die Aufnahmen hat sich Akua Naru mit dem weltweit gefeierten Kammerorchester Ensemble Resonanz zusammengetan, das jeden Song im Stile der großen Soul-Klassiker der 60er und 70er Jahre mit Streicherarrangements begleitet.
Ältere Hits wie »Poetry: How does it feel« oder »Love Right Now« wurden für die ungewöhnliche Kooperation neu arrangiert. Für die »Hamburg Sessions« lässt Akua Naru es sich nicht nehmen, neben ihrer hochkarätig, international besetzten Live-Band auch ein Streichquartett des Ensemble Resonanz auf die Bühne zu bitten. Der Song »I made it« bringt Akua Narus künstlerisches Schaffen auf den Punkt: Sie ist eine versierte Wortschmiedin, deren Musik – tief nuanciert, poetisch und weise – die Erfahrungen schwarzer Frauen in den Mittelpunkt stellt. Ganz in der Tradition der großen Blues- und Jazz-Diven, wie Bessie Smith oder Nina Simone, die in ihrer Musik lebendig wird.