3Sat, 25.04.2020, 20:15-22:10 Uhr. Dokumentarfilm von Tom Volf, Frankreich 2017. Zwei Menschen, sagte sie, gebe es in ihr: Maria und die Callas. Die Frau, deren Schicksal es war, sich der Kunst zu opfern. Und die Sopranistin auf der Suche nach absoluter Vollkommenheit. Maria Callas spricht in dem Dokumentarfilm von Tom Volf offen über sich selbst. Kern ist ein bislang unveröffentlichtes Fernsehinterview der griechisch-amerikanischen Sängerin, begleitet von zahlreichen privaten Aufnahmen und viel Musik aus ihren Opern.
In dem Interview aus dem Jahr 1970 ruft die Operndiva sehr persönlich auch ihre Anfänge als Wunderkind in Erinnerung. Anhand von privaten Foto- und Super-8-Aufnahmen, Aufzeichnungen ihrer großen Auftritte von »Madame Butterfly« über »Tosca« bis »Norma«, wie auch ihrer Briefe, die von Eva Mattes gelesen werden, setzt sich das Mosaik eines Lebens im Dienste der hohen Kunst des Belcanto zusammen.
Doch auch die private Liebestragödie mit dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis, der sie für die Kennedy-Witwe Jackie verlassen hatte, wird nicht ausgespart. Dabei geht es dem Dokumentarfilmer Tom Volf weniger um die Huldigung des Weltstars Callas und deren Spiegelung in der Presse, als vielmehr um ein authentisches Porträt der so unerreichbaren »Primadonna assoluta« des 20. Jahrhunderts.
Opernfans kommen auf ihre Kosten: Mit insgesamt zehn komplett ausgesungenen Arien nimmt sich die französische Fernsehproduktion die nötige Zeit, die musikalische Strahlkraft der Ausnahmesängerin Callas wirken zu lassen.