Arte, 11.03.2018, 22:40-23:30 Uhr. Im Frühjahr 2014 wurde der berühmte Goldene Saal des Wiener Musikvereins vier Tage lang zum Tonstudio: Lang Lang und die Wiener Philharmoniker nahmen unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt zwei Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart für eine CD auf. Für Lang Lang war Nikolaus Harnoncourt schlicht Mozarts idealer Botschafter, er empfindet die Aufnahmesession als einen mehrtägigen Meisterkurs. Lang Langs künstlerische Offenheit begeisterte wiederum Harnoncourt. Gemeinsam entdeckten die beiden Künstler Mozarts Klavierkonzerte Nr. 17 und 24.
Das 17. Klavierkonzert in G-Dur entstand 1784 in Wien. Die meisten Konzerte schrieb Mozart für sich selbst, dieses allerdings komponierte er für seine Schülerin Barbara Ployer. Sie muss eine gute Pianistin gewesen sein, denn auch wenn das Konzert ausgelassen und verspielt klingt, ist es technisch doch sehr anspruchsvoll.
Nur zwei der Klavierkonzerte Mozarts stehen in einer Moll-Tonart. Das Konzert Nummer 24 in c-Moll von 1786 gehört zu den intensivsten und dramatischsten Werken des Komponisten – das Orchester ist entsprechend groß besetzt. Besonders der erste Satz ist ungewöhnlich: Mozart reiht eine Fülle musikalischer Themen aneinander, die er virtuos bis zu einer imposanten Solistenkadenz weiterspinnt – und ganz leise verklingen lässt. Während der Proben und in Gesprächen erläutern Nikolaus Harnoncourt und Lang Lang ihr Verständnis und ihre Interpretation der beiden Klavierkonzerte – ein anregendes Erlebnis!