ARD-Alpha, 28.04.2019, 20:15-21:15 Uhr. Im Jahr 2000 begann der Cellist Yo-Yo Ma eine außergewöhnliche musikalische Weltreise. Er formte Musikerinnen und Musiker aus den Ländern entlang der ehemaligen Seidenstraße zu einem interkulturellen Orchester. Im Silk Road Ensemble treffen Viola, galizischer Dudelsack und chinesische Pipa-Laute aufeinander. Das Orchester pflegt die musikalische Identität verschiedenster Kulturen und geht neue klangliche Wege. Der Oscar-gekrönte Regisseur Morgan Neville hat das Orchester jahrelang begleitet.
Im Jahr 2000 machte sich der amerikanische Weltklasse-Cellist mit chinesischen Wurzeln Yo-Yo Ma auf zu einer außergewöhnlichen musikalischen Weltreise. Er begann, Musikerinnen und Musiker aus den Ländern entlang der ehemaligen Seidenstraße miteinander bekannt zu machen, und formte mit ihnen ein interkulturelles Orchester. Im Silk Road Ensemble spielen – in wechselnder Besetzung – rund 60 Solisten aus über 20 Nationen und pflegen dabei die musikalische Identität ihrer verschiedenen Kulturen. Sie gehen aber auch neue experimentelle Wege: Galizischer Dudelsack und chinesische Pipa-Laute, iranische Stachelgeige und klassisches Violoncello verbinden ihre Klangtraditionen zu Neuem. Der oscargekrönte Regisseur Morgan Neville hat das Orchester um Yo-Yo Ma jahrelang begleitet und porträtiert den Gründer und die Musikerinnen und Musiker in Interviews, bei der Probenarbeit, bei Auftritten in Konzerten und Vorträgen. Der Film wirft die Frage auf, was musikalische Heimat und Identität sind – und wie (un-)politisch ein interkulturelles Orchester sein kann.
So wie die historische Seidenstraße einst die westliche und die östliche Welt miteinander verband, setzt auch Yo-Yo Ma in seinem Silk Road Ensemble auf interkulturellen Ideenaustausch. Im Dokumentarfilm wird gezeigt, wie sich die Musikerinnen und Musiker gegenseitig inspirieren, Grenzen ausloten, einander annähern und zum Symbol für Völkerverständigung werden. »Ich glaube, Yo-Yo will eigentlich kein Musiker sein«, erklärt ein amerikanischer Musiker aus dem Orchester, »er will jemand sein, der die Welt verändert und der zufällig ein Cello dabei hat.«
2014 gewann Regisseur Morgan Neville einen Oscar für »20 Feet From Stardom«, seinen mitreißenden Dokumentarfilm über Backgroundsängerinnen in der amerikanischen Popmusik. Auch mit »Yo-Yo Ma & the Silk Road Ensemble – The Music of Strangers« war er sehr erfolgreich: 2017 wurde der Dokumentarfilm für den Grammy in der Kategorie »Bester Musikfilm« nominiert. Yo-Yo Ma und das Silk Road Ensemble gewannen 2016 mit ihrem Album »The Music of Stranger« den Grammy als »Bestes Weltmusikalbum«.