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Energiegeladen, wuchtig und voll innerer Spannung spielten die Münchner Philharmoniker die 5. Symphonie von Ludwig van Beethoven unter der Leitung ihres Chefdirigenten Valery Gergiev. Neben der weltberühmten »Schicksalssymphonie« stand bei
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Energiegeladen, wuchtig und voll innerer Spannung spielten die Münchner Philharmoniker die 5. Symphonie von Ludwig van Beethoven unter der Leitung ihres Chefdirigenten Valery Gergiev. Neben der weltberühmten »Schicksalssymphonie« stand bei Münchens beliebtestem Open-Air »Klassik am Odeonsplatz« im Juli 2019 die »Coriolan-Ouvertüre« auf dem Programm.
Kaum ein Werk der Klassik ist so populär, wie die 5. Symphonie von Beethoven. Zumindest den Beginn, die Folge der ersten vier Töne, kennt jeder. Denn sie sind mehr als Musik, mit diesen fast rabiat angeschlagenen Tönen »pocht das Schicksal an die Pforte«, so hat es Beethoven angeblich selbst formuliert. Musikalisches Sinnbild für dieses Schicksal sollen eben jene Anfangstöne sein. Tatsächlich sind nur sehr wenige authentische, nachweislich direkt von Beethoven getroffene Aussagen zur »Fünften« überliefert. Deshalb wurde schon bald nach der Uraufführung 1808 viel spekuliert, was Beethoven denn zu dieser »Schicksalssymphonie« veranlasst haben könnte: seine immer akuter werdende Taubheit? Politische Gründe, wie die Enttäuschung über Napoleon und die Entwicklung der französischen Revolution? In jedem Fall behielt Beethoven mit seiner »Fünften« den eingeschlagenen Weg zu einer zwar absoluten, aber doch dramaturgisch völlig durchgestalteten und hochdramatischen Form der Symphonie bei, der in der »Neunten« dann den Gipfel erreichen sollte. Richard Wagner, der Jahrzehnte später seinen Traum vom Gesamtkunstwerk verwirklichte, hat in der 5. Symphonie schon klar einen Vorreiter hin zu dem Musikdrama nach seinen Idealvorstellungen erkannt, indem er schrieb: »Hier betritt das lyrische Pathos schon fast den Boden einer idealen Dramatik.« Dass Beethoven diesen Hang zum Drama hatte, ihn aber doch vornehmlich auf dem Boden der absoluten Musik umsetzen wollte, beweist u.a. die Coriolan-Ouvertüre, die er etwa im selben Zeitraum wie die »Schicksalssymphonie« als Vorspiel zum gleichnamigen Schauspiel von Heinrich Joseph von Collin schrieb.
Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker brachten beide Werke im Juli 2019 bei »Klassik am Odeonsplatz« zur Aufführung. Die spektakuläre Kulisse der Feldherrenhalle zwischen Residenz und Theatinerkirche im Herzen München bot dabei den passenden dramatischen Rahmen.
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