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Andreas Pahler streift durch die Alpenwälder auf der Suche nach dem richtigen Ton. Das Holz, das er auswählt und zu Tonhölzern verarbeitet, wird anschließend an die weltweit besten Geigenbauer verkauft.
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Andreas Pahler streift durch die Alpenwälder auf der Suche nach dem richtigen Ton. Das Holz, das er auswählt und zu Tonhölzern verarbeitet, wird anschließend an die weltweit besten Geigenbauer verkauft. Seine Kunden reisen aus Australien, Nordamerika und Asien an, um von ihm persönlich das passende Resonanzholz in die Hände gelegt zu bekommen. Andreas Pahler weiß, was eine Geige braucht, um gut zu klingen. Aufgewachsen ist der gelernte Geigenbauer und Forstwissenschaftler in Westerholzhausen, einem kleinen Dorf im Hinterland Dachaus. Früh schon lernt er Geige und später Bratsche spielen. Doch seine Berufung entdeckt der heute 39Jährige erst nach seinen beiden Ausbildungen: das Gefühl und den Blick für gutes Tonholz.
Auf unzähligen Fußmärschen und Kletterpartien durch die angrenzenden Wälder Bayerns verfeinert er heute seine Holzkenntnisse und erweitert sein Wissen wo die besten Bäume stehen. Ob ein Baum für ihn in Frage kommt, entscheidet Pahler nach optischen Kriterien. »Er sollte gerade gewachsen und astfrei sein, die Rinde grob und schuppig. Weder dominant, noch auffällig darf der Baum sein, dafür aber stark und mindestens zweihundert Jahre alt«, so der Mann mit dem magischen Blick für’s Holz, »man kann sie leicht sehen, denn sie leuchten meistens heraus.« Im Sommer wählt Andreas Pahler die Bäume aus, die er in den Wintermonaten fällen wird. Nach der Schneeschmelze werden dann die Stämme aus den Hochlagen herunter transportiert und in einem angrenzenden Weiher, seinem Nassholzlager, gelagert. Mit Kindergartenfreund Johann wird im Frühjahr peu à peu die »Ernte« aus dem Wasser gezogen und zur Säge gebracht. »Bereits beim Sägen fällt auf, wie unterschiedlich sich die verschiedenen Hölzer bearbeiten lassen« erklärt er und seine Hand streift sacht über das Holz, »manche erfordern von der Säge viel Kraft, durch andere rutscht das Sägeblatt mühelos durch.«
Getrocknet wird das Holz ausschließlich durch Sonne und Wind, ohne technische Hilfsmittel. Der Alpentonholzsäger steht beispielhaft für einen innovativen und umweltbewussten Umgang mit dem Rohstoff Holz und dem Ökosystem Wald. Steht man im Garten der Familie Pahler, sieht man vor allem Holztürme, die Blumenrabatten und Hecken einkesseln. Denn gelagert wird das Holz überall dort, wo Platz ist, auch im Hühnerstall. Auch das Gartengrundstück mit Fallobstwiese avancierte in den letzten Jahren zum Lager und das Scheunendach des ehemaligen Bauernhofs zur Holzhandlung. Neben dem überdachten Hauseingang steht ein großer Holztisch, an dem Pahlers Eltern die internationale Kundschaft bewirten, immer mit Ausblick auf die edlen Tonhölzer, den gehüteten Schätzen des Holzsammlers.
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