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Der italienische Komponist Giacinto Scelsi verbrachte sein Leben damit, die Energie des Klangs in seinen Kompositionen freizusetzen. Der Dokumentarfilm führt in das surrealistisch-radikale Universum eines kreativen Genies des 20. Jahrhunderts
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Der italienische Komponist Giacinto Scelsi verbrachte sein Leben damit, die Energie des Klangs in seinen Kompositionen freizusetzen. Der Dokumentarfilm führt in das surrealistisch-radikale Universum eines kreativen Genies des 20. Jahrhunderts und geht den Geheimnissen musikalischer Schwingungen und Klänge nach.
Der italienische Komponist Giacinto Scelsi schuf ein sehr eigenwilliges Werk, das sich den zeitgenössischen Strömungen der Moderne nicht zuordnen lässt. Seine Kompositionen fußen weder auf traditionellen Satztechniken noch besitzen sie eine Nähe zu Konzepten der musikalischen Moderne. Er entwickelte eine Vorstellung vom »sphärischen« Klang, die er versuchte, durch mikrotonale Elemente in seiner Musik zum Ausdruck zu bringen. Eine Kindheitserinnerung an diese Musik veranlasste den Regisseur Sebastiano d’Ayala Valva, dem Werk des Komponisten Giacinto Scelsi nachzuspüren. Dieser lehnte eine eindeutige Autorenschaft ab und behauptete, seine Musik stamme nicht von ihm, sondern sei eine göttliche Eingebung. Eine Vielzahl seiner Werke entstand daher in einer Art intuitiver Improvisation. Diese Improvisationen schnitt Scelsi auf Tonband mit und ließ sie dann von zumeist unbekannt gebliebenen Komponisten in Notenschrift übertragen. In seinem Nachlass fanden sich mehr als 900 solcher Tonbänder, die zu einem Großteil bis heute noch nicht untersucht wurden. Scelsi selbst war stets bemüht, keine Details über sein Leben in die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Er wollte nicht fotografiert werden und lebte zurückgezogen in seiner Wohnung in Rom. Dort zeichnete er am Lebensende seine Memoiren auf Tonband auf und verfügte, dass sie erst 15 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht werden dürften. In dem Dokumentarfilm ist Scelsi nur wie ein Phantom in Form von Klangwellen präsent und mit seiner Stimme, über die bisher unveröffentlichten Aufnahmen dieser Tonbänder. Sebastiano d’Ayala Valva taucht in das geistige und klangliche Universum dieses Künstlers ein. So lauscht der Film seiner Stimme, seiner Musik und den wenigen Interpreten seines Werkes, die Scelsi zu Lebzeiten zuließ.
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